Das Leben muss weitergehen, sagten wir uns als wir vor unserer Bauruine in Mindoro standen, aber wie? Wir hatten kein Dach über dem Kopf und mein ganzes Geld steckte in diesem "Projekt".
Als erstes mieteten wir ein Haus in der Stadt an, nicht weit von unserer Bauruine, um vor Ort zu sein, wenn sich etwas ergeben sollte. Eigentlich war die Miete zu hoch für unser schmales Einkommen, aber wir mussten ja irgendwo leben.
Das Haus war möbliert, so dass wir nur die nötigsten Dinge kaufen mussten, eben die Grundausstattung für einen neuen Haushalt. Die ersten Tage verbrachten wir dort und machten es uns so schön wie möglich und abends konnten wir auf der Terasse bei einem Glas Mangojuice mit Rum den Sonnenuntergang genießen.. Freunde kamen zu besuch und es wurde viel geplaudert, über dies und jenes, aber immer wieder kam das Gespräch auf unser Bauvorhaben in White Beach zurück. Jeder wollte uns mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber was konnten sie schon machen? Es endete immer wieder mit der Feststellung, dass wir die Sache durchstehen müssen.
Es war eigentlich ein schönes Leben, bis meine Fau eines Tages eine SMS auf ihr Handy bekam. Dass die Nummer des Absenders ausgeblendet war machte meine Frau dann doch neugierig. Sie öffnete den Text als ich ihr auf der Terasse gegenüber saß. An ihrem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass es keine gute Nachricht war die sie bekommen hatte, dann fing sie an schrecklich zu weinen und kam zu mir und sie nahm mich ganz feste in ihre Arme. Darling, we are so short time married and now this, please look!!!!!
Sie reichte mir ihr Handy und was ich dort lesen musste, ließ mir den Atem stocken.: Hi im Mister Amerson. Your husband will be died befor the night is over. Sofort musste ich an unseren ersten Anwalt denken, der nur hundert Meter von unserem Haus in seinem Auto erschossen wurde. Es läuft immer nach dem gleichen Muster ab. Die Killer kommen mit Motorrädern ohne Nummernschild und tragen Integralhelme, sa dass sie nicht identifizierbar sind. Einige schnelle Schüsse und sie verschwinden so schnell wie sie gekommen sind. Deswegen hat man die Killer unseres Anwalts bis Heute nicht gefunden.
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Wir riefen sofort die Polizeistation in Puerto Galera an und nach kurzer Zeit kam ein Sergant zu uns ins Haus. Er bemühte sich redlich uns zu beruhigen und nahm das ganze in sein Protokoll auf. Und speicherte die SMS auf seinem Handy. Dann sagte er zu uns, seid vorsichtig und schließt euch im Haus ein, lasst keinen Unbekannten zu euch. Ich werde in meiner Dienststelle versuchen den Absender der SMS ausfindig zu machen. Dann fuhr er mit seinem Motorrad davon und ließ uns mit unseren Sorgen zurück.
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Aileen und ich gingen ins Haus und verriegelten alle Türen und Fenster, aber was war das schon für ein Schutz, jeder konnte mit einem Druck die Fenster öffnen. Mitlerweile hatte sich meine Frau ein wenig beruhigt und wir berieten was wir unternehmen könnten. Nach Manila? Dafür war es zu spät, die letzte Bangka war schon unterwegs. Nach Freunden? Wenn sie Aileens Nummer kannten, so kannten sie auch unsere Freunde.Wir entschlossen uns dann doch in unserem Haus zu bleiben und die Nacht abwechselnd Wache zu halten, aber wer von uns beiden konnte schon schlafen, dazu waren wir viel zu aufgeregt.
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Der Abend dämmerte und mir gingen immer wieder die Gedanken durch meinen Kopf, wie ich uns am besten schützen könnte. Ich hatte eine Idee. Aus unserem Garten holte ich eine Kokonuss, stellte einen Sessel direkt unter dem Fenster zur Straßenseite und positionierte die Kokonuss so auf der oberen Lehne, dass es von außen aussah, als wenn eine Person dort sitzen würde.Ich schaute mir das Ganze von draußen an und war mit dem Ergebnis zufrieden, zumal wir nun den Fernseher eingeschaltet hatten. In der Hoffnung, dass wenn wir ungebetenen Besuch bekamen und er die Atrappe für echt hielt er oder sie als erstes darauf schoss und wir somit Zeit hätten, durch die Hintertür zu flüchten., zogen wir ins in den letzten Winkel unserer Wohnung zurück. Von dort aus konnten wir den Eingangsbereich und die durch die Straßenbeleuchtung etwas erhellte Terasse überblicken.
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Mit einem Junglebollo (großes Buschmesser) und einem großen Küchenmesser bewaffnet warteten wir nun auf die Dinge die da kommen sollten. Das ticken der Küchenuhr machte mich noch nervöser als ich eh schon war und wenn der Kühlschrank ansprang, was das schon ein Signal für mich, dass die Killer da waren. Die Minuten vergingen wie Stunden und es wurde eine lange Nacht
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Endlich dämmerte der Morgen und wir packten eiligst unsere Sachen zusammen und riefen ein Trycycle an, das uns zum Hafen bringen sollte. Die erste Bangka nach Batangas ging um 6 Uhr und die wollten wir erreichen. Wir wollten nach Manila. Wo uns schon meine Schwägerin erwartete. Dort wollten wir für ein paar Tage bleiben und auf Nachricht von der Polizei warten.
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Nach zwei Tagen kam dann ein Anruf von unseren Sergant und der versetzte uns wiederum in Aufrhr. Er sagte zu uns, dass der Anrufer nicht feststellbar sei, der Anruf kam aber aus Bulakan. Das ist ein Stadtteil von Manila!!!! Waren wir nun in die Höhle des Löwen gefahren? Also wieder zurück nach Puerto Galera, dort einen Eilantrag auf Besitz und Tragen einer Waffe gestellt und sofort eine Pistole Kaliber 38 gekauft. Auf dem Polizeischießstand wurde dann die Waffe ausführlich, unter Anweisung eines Polizisten , getestet. Bei der Polizei sagte man uns zu, dass sie verstärkt unser Haus bewachen wollten und des Nachts getarnte Dienstwagen in der Nähe sind.Für die erste Zeit war der Polizist und unsere Waffe unsere ständigen Begleiter. Auch Heute noch tragen wir die Waffe immer bei uns.
Eine Freundin von uns, die die ganze Sache miterlebt hatte bot uns dann an in ihrem Resort für ein geringes Entgeld zu wohnen. Also zogen wir zu ihr ins Resort und dort leben wir noch jetzt, Zimmer sind genug vorhanden. Als Dank an sie, habe ich habe ich über das Resort eine Webseite erstellt und mache damit ein wenig Reklame für diese wunderschöne Anlage. Bitte schauen sie mal in diese Seite:
Nun leben wir schon fasst ein Jahr in diesm schönen Ferienparadies, wo andere nur von Träumen können. Uns blieb jetzt auch noch die möglichkeit ein wenig Geld zur Seite zu legen denn wir stellen keine großen Ansprüche gehen nicht in Discos und führen kein Highlife.
Also war wiedereinmal die Frage: was tun? Den ganzen Tag am Strand liegen und die Abende mit Kartenspielen zu verbringen war uns nicht genug. Wer meine Frau kennt, der weiß, das sie immer etwas unernehmerisches im Sinn hat. Zuerst kaufte sie in Manila für geringes Geld Sachen wie z. B. T-Schorts, Shorts und Schuhe ein (sie kennt ja die Plätze in Manila, wo man billig einkauft, denn sie hat schließlich lange Jahre dort gelebt) und verkaufte sie hier mit gutem Gewinn. Ihr fällt einfach immer etwas ein, worüber ich manchmal erstaunt bin.
Dann kam der nächste Schritt. Uns wurde eine Bangka (Auslegerboot) zum Kauf angeboten, Bei diesem Angebot konnte ich dann nicht nein sagen, war ich doch von allen Dingen die mit Wasser zu tunn han, wie z. B. Fischen, Tauchen und Schnorcheln, schon immer begeistert.Das Boot war eigentlich zu groß für uns alleine und somit kamen wir zu dem Entschluß: wir können doch damit auch Feriengäste befördern, zumal das Boot für 20 Persohnen zugelassen und ca. 12 Meter lang ist. Wir kauften das Boot.
Meine Frau und ich brachten das Boot in ca. 4 Wochen auf "Vordermann", besserten es aus und gaben ihm einen neuen, unserer Zielgruppe entsprechenden Anstrich.
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Jetzt hatten wir eine schöne Bangka die wir aber im Moment nur zu unserem Privaten Gebrauch nutzen konnten. Eine Bangka zu steuern war für mich kein Problem, hatte ich doch auch ein Boot in Deutschland. Aber wir wollten ja mehr, Passagiere damit befördern und ich hatte zu der Zeit noch keine Arbeitserlaubnis. Kurzerhand holte meine Frau ihren Halbbruder(der damals in Manila auf Arbeitssuche war) nach uns in Mindoro. Wir finanziertem ihm das Kapitänspatent und nun ist er stolzer Führer unserer Bangka
Nun hat er Arbeit und wir hatten unserer Familie ein wenig geholfen.
Wenn sie mehr über unser "Unternehmen Banka" erfahren möchten, dann klicken sie das folgend Bild an
sorry, ein wenig Reklame muss sein